Ein Garten weckt wahrscheinlich in jedem eine andere Assoziation – ein gepflegter Vorgarten, Erinnerungen an mühseliges Unkrautjäten, beeindruckende Parkanlagen, leckeres Gemüse, eine Hängematten zwischen zwei Bäumen, Grillen und Lagerfeuer, eine genormte Heckengröße, Obstbäume oder ein Blumenmeer. Welche Bilder auch immer in uns entstehen, berührend ist der Blick auf den ersten Gärtner, den es gab. Gleich am Anfang der Bibel können wir lesen: „Und Gott der HERR pflanzte einen Garten gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen… Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern… Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2,8-10.15)
Der Garten Eden ist der Inbegriff von Schönheit und Geborgenheit, wo es mehr als genug zum Leben gibt, wo es wächst und blüht und inmitten dieser Vielfalt fließt ein lebender Strom. In dieses Umfeld hat Gott den Menschen gesetzt und das mit einem klaren Auftrag: Bebauen und Bewahren.
An diesem Auftrag hat sich nichts geändert, es ist durch den Sündenfall nur etwas mühsamer geworden. Spannen wir nun aber den Bogen hin zu Jesus, hören wir, wie er zu uns spricht: „Das Reich Gottes ist nahe gekommen.“ (z.B. Lukas 10,9). In diesem Reich kommen die Zustände von Garten Eden wieder näher. Dieser Satz von Jesus zeigt uns, wie der Garten in uns und in unserem Umfeld neu Gestalt annehmen möchte und fordert uns erneut heraus zu Bebauen und zu Bewahren und das Blühende und Lebendige in die Welt hinauszutragen. Und dann geht es bei Gemeinde nicht mehr um nette Gottesdienste oder Kleingruppen, sondern das Gartenbild öffnet den Horizont. Gott setzt uns in diese Welt und in unser Umfeld, ausgestattet mit seinem Geist, damit wir mit den Farben des Reiches Gottes prägen. Gott streut die Samen seines Reiches aus und gibt uns die ehrenvolle Aufgabe, sie zu gießen und zu pflegen, damit sie zu starken Pflanzen werden.
Was nun unseren „Garten“ so einzigartig und unvergleichlich macht, ist die Ausrichtung der Hoffnung. Diese Welt ist voll von Unsicherheit, Angst, Hass, Perspektivlosigkeit und Egoismus, aber mitten in diese Welt spricht Gott radikale Worte der Hoffnung:
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jeremia 29,11)
„Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzen, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.“ (Epheser 1,18)
„In der Hoffnung haben wir einen sicheren und festen Anker, der uns mit dem Innersten des himmlischen Heiligtums verbindet.“ (Hebräer 6,19)
Was sind das für Schätze der Hoffnung für diese Welt! Wir sind Hoffnungsträger! Wir haben das Mandat, Ermutiger für unsere Städte zu sein, weil es den Zugang zu echter Hoffnung gibt.
Deshalb bewegen uns diese drei Worte „Garten der Hoffnung“* und spornen uns an: Ja, das wollen wir sein: Ein Ort, der ein Garten der Hoffnung ist – inmitten unseres Wohngebietes.
In diesem Sinne lasst uns blühen und das Gute in uns großzügig verteilen!
(*Der Slogan „Garten der Hoffnung“ wurde ursprünglich vom ehemaligen Leiter der Vineyardbewegung im deutschsprachigem Raum – Martin Bühlmann – geprägt.)
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